Klimaanlagen im Test & Vergleich
Das Wichtigste in Kürze
- Im Test der Klimaanlagen 2024 von Stiftung Warentest können erneut fest installierte Splitgeräte überzeugen, das Gerät von Bosch gehört dabei zu den Testsieger.
- Beim Vergleich von Klimageräten kann zwischen Monoblöcken und Splitgeräten unterschieden werden, wobei Monoblöcke zwar günstiger jedoch wenig energieeffizient sind.
- Achten Sie beim Vergleich und Kauf von Klimageräten neben den Kosten auch auf die Leistung und den Geräuschpegel.
Auf dieser Seite
1. Stiftung Warentest prüft Klimaanlagen 2024
2. Klimaanlagen-Typen im Vergleich
3. Kosten im Vergleich
4. Leistungen im Vergleich
5. Wie umweltfreundlich sind Klimaanlagen?
Stiftung Warentest prüft Klimaanlagen 2024
Stiftung Warentest hat im Mai 2024 verschiedene Klimageräte und ihre Leistung geprüft. Getestet werden insgesamt 26 Klimageräte, darunter ausschließlich festinstallierte Splitgeräte. Der Grund: Monoblöcke sind laut der Experten „wenig energieeffizient“, daher sind sie seit drei Testjahren bereits nicht mehr Teil der Untersuchung zu Klimageräten. Bei dem Testbericht aus 2024 handelt es sich um eine Fortführung einer Reihe von Testberichten zu Klimageräten aus den vergangenen Jahren (Quelle).
So wurde getestet
Die Stiftung Warentest prüfte die Klimageräte in mehreren Kategorien:
- 40 % der Bewertung basierten auf den Umwelteigenschaften, wie der Energieeffizienz beim Kühlen und Heizen sowie der Klimabelastung durch Stromverbrauch und Kältemittel.
- Weitere 20 % entfielen auf die Kühlleistung: Die Geräte mussten einen Testraum bei 35 Grad Außentemperatur abkühlen, während Geräusche, Temperaturgenauigkeit und Luftverteilung gemessen wurden.
- Beim Heizen (15 %) wurde geprüft, wie schnell die Geräte den Raum bei 7 Grad Außentemperatur erwärmten.
- Die Entfeuchtungsleistung machte 5 % der Bewertung aus, wobei die Leistung und der Stromverbrauch gemessen wurden.
- 15 % der Bewertung entfielen auf die Handhabung, einschließlich der Bedienung per Fernbedienung, am Gerät und über Apps sowie die Lesbarkeit der Anzeigen und die Wartung.
- Der Datenschutz wurde mit 5 % berücksichtigt, dabei wurden die Datenübertragung und die Datenschutzerklärungen der zugehörigen Apps geprüft.
- Ohne Gewichtung aber dennoch geprüft wurde die Sicherheit, wobei die elektrische und mechanische Sicherheit untersucht wurde.
Testergebnis: Klimageräte Test 2024
Die Splitgeräte lieferten im Test deutlich bessere Ergebnisse als die Monoblockvarianten. Neben der schnelleren Abkühlung und geringeren Betriebskosten bieten sie auch die Möglichkeit, effizient zu heizen. Der Testsieger Bosch CLC8001i-W 25 E punktete mit der besten Kühl- und Heizleistung und war zudem das günstigste Gerät im Langzeitbetrieb. Ein Splitgerät kostet allerdings inklusive Installation etwa 1.500 bis 2.200 Euro.
Die besten Splitgeräte
Folgende Klimageräte haben im aktuellen Test die Bestwertung „gut“ erhalten:
- Bosch CLC8001i-W 25 E + CLC8001i 25 E (gut)
- Fujitsu ASYG09KGTF + AOYG09KGCA (gut)
- Midea MSOPBU-09HRFN8-ME + MOX333-09HFN8-ME (gut)
- Daikin FTXP25N5V1B + RXP25M5V1B (gut)
Erstmals 2024: Auch das Heizen wurde geprüft
Im Test 2024 von Stiftung Warentest wurde erstmals auch die Heizfunktion von Klimageräten geprüft. Die Geräte fungieren als Luft-Luft-Wärmepumpen, die nicht nur kühlen, sondern auch effizient heizen können. Im Test wurden Außentemperaturen zwischen −15 und +12 Grad Celsius simuliert, um typische Heizperioden nachzubilden. Das beste Gerät, Bosch, erwärmte den Testraum in nur 7,5 Minuten von 15 auf 20 Grad. Auch Fujitsu zeigte eine gute Leistung, während Daikin und Hitachi bei extremen Minusgraden schwächelten. Klimageräte erwiesen sich als umweltfreundlicher und im Betrieb günstiger als Gasheizungen.
Die Typen: Monoblock oder Splitgerät?
Günstiger und einfacher: Monoblock
Konzentriert man sich auf große Anlagen und nicht etwa kleinere Tischgeräte, ist zwischen zwei grundlegenden Typen zu unterscheiden. Die günstigere und hinsichtlich der Installation deutlich simplere Variante stellt der Monoblock dar: Seinen Namen hat er, weil das Gerät aus einem Teil besteht – an der Klimaanlage befindet sich ein Abluftschlauch, der die warme Raumluft durch ein geöffnetes Fenster nach draußen befördert. Monoblöcke können sofort im Baumarkt erworben, an die Steckdose geschlossen und in Betrieb genommen werden. Sie werden häufig auch als mobile Klimaanlagen bezeichnet, da sie frei im Raum bewegt werden können.
Splitgeräte: Professionell installieren lassen
Im Gegensatz dazu erfordern Splitgeräte die professionelle Installation durch einen Fachbetrieb. Sie setzen sich aus zwei Teilen zusammen: Während im Innengerät die Raumluft angesaugt, gefiltert und temperiert wird, sorgt das Außengerät für die Wärmeabgabe – hier strömt das zwischen beiden Komponenten zirkulierende Kältemittel zurück und sorgt für kühle Luft. Man unterscheidet zudem zwischen Single- und Multi-Split-Geräten: Während erstere über genau ein Innengerät verfügen und die Abkühlung lediglich eines Raumes ermöglichen, erfolgt beim Multi-Split der Anschluss mehrerer Innengeräte an ein Außengerät. Alle Split-Varianten sind üblicherweise fest eingebaut. Mit Split-Klimaanlagen und mit einigen Monoblock-Klimaanlagen kann man auch heizen, Monoblockanlagen haben hier jedoch anders als Splitanlagen den Nachteil, dass man eine Öffnung für den Abluftschlauch braucht.
Kosten entscheidend beim Klimaanlagen-Test
Sowohl die Anschaffungs- und Installationskosten als auch die laufenden Kosten zählen zu den wichtigsten Eigenschaften einer Klimaanlage. Geht es um die Anschaffung, stehen Monoblöcke deutlich günstiger da als Split-Anlagen: Einerseits entfällt die aufwendige Installation, andererseits besitzen die Geräte einen einfacheren Aufbau. Darüber hinaus können sie auch in Mietwohnungen einfach genutzt werden, wohingegen feste Installationen der Erlaubnis des Vermieters bedürfen. Preislich bewegen sich hochwertige Monoblöcke meist zwischen 100 und 500 Euro, während Split-Anlagen in der Regel rund 600 bis 2000 Euro kosten. Dazu kommt eine Installation, die schnell genauso teuer ist wie das Gerät selbst.
Stromkosten beachten
Natürlich sind auch die laufenden Stromkosten ein zentraler Punkt beim Klimaanlagen Test. Hier zeichnen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Effizienz ab, da Monoblöcke aufgrund des geöffneten Fensters für den Schlauch mit dem Einstrom warmer Luft zu kämpfen haben. Abdichtungen sind bei Dreh- und Kippfenstern praktisch unmöglich, lediglich für die selten anzutreffenden Schiebefenster existieren entsprechende Lösungen. Noch problematischer sind Klimaanlagen ohne Abluftschlauch, die die neue warme Luft stets wieder herunterkühlen müssen. Somit kommen fast alle Tests zu dem Ergebnis, dass Splitgeräte für den dauerhaften Einsatz besser geeignet sind – wer hingegen nur selten kühlt, findet mit dem Monoblock eine relativ unkomplizierte Lösung.
Leistung und Geräuschpegel
Monoblöcke brauchen länger
Im Alltag ist vor allem die Schnelligkeit des Herunterkühlens von Interesse. Schließlich möchte man nicht zu lange warten, bis eine angenehme Raumtemperatur erreicht ist. Erfahrungsgemäß sind Splitgeräte hier deutlich im Vorteil und erzielen die drei- bis vierfache Geschwindigkeit des Monoblocks. Dafür gibt es diverse Gründe: Nicht nur das Problem des Kippfensters, sondern auch die schwache Leistung und Konzentration auf einen Punkt enttäuschen bei vielen Modellen. Sie bewirken nicht das Herunterkühlen des Raumes, sondern fungieren lediglich als etwas stärkerer Ventilator. Daher sollte man vor dem Kauf unbedingt Tests sowie Erfahrungsberichte lesen und lieber etwas mehr investieren, bevor der Monoblock zum Reinfall wird.
Splitgeräte sind leiser
Die schnellste Klimaanlage nützt nur wenig, wenn sie störenden Lärm verursacht. Sowohl im mobilen als auch im fest installierten Bereich sind sehr leise Anlagen erhältlich, die im Alltag kaum bemerkt werden. Im Allgemeinen besitzen Split-Modelle durch die Trennung von Innen- und Außengerät einen entscheidenden Vorteil, da der hauptsächliche Lärm vom Außengerät ausgeht und daher kaum bemerkt wird. Auch hier gilt: Wer vergleicht, ist im Vorteil. Bei Splitgeräten sollte man zudem den Klimafachbetrieb des Vertrauens nach besonders leisen Modellen fragen.
Digitale Vernetzung – Klima im 21. Jahrhundert
Viele Split-Anlagen verfügen mittlerweile über eine WiFi-Steuerung, die das Bedienen der Klimaanlage von unterwegs ermöglicht. Was für viele erst einmal fraglich erscheint, kann von hohem Nutzen sein: Statt die Anlage permanent in Betrieb zu lassen, wird sie einfach eine halbe Stunde vor Ankunft aktiviert und der Raum ist kühl, wenn man nach Hause kommt. Wer allerdings hohen Wert auf Datenschutz legt, wird wohl eher zurückschrecken: Die Apps sammeln häufig Standort-Daten und übermitteln diese an den Anbieter. Zudem sollte kontrolliert werden, ob das einwandfreie Herstellen einer Verbindung gelingt oder möglicherweise Probleme auftreten.
Umwelt – Wie verträglich sind moderne Anlagen?
Testet man Klimaanlagen, spielen Nachhaltigkeit und Gesundheit eine wichtige Rolle. Die gute Nachricht ist, dass für die Zulassung moderner Anlagen hohe Anforderungen erfüllt sein müssen – abgesehen von wenigen schwarzen Schafen wie beispielsweise billigen China-Importen haben weder Monoblöcke noch Split-Anlagen negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Problematisch wird es hingegen, wenn das Kältemittel aus dem Gerät entweicht – bei undichten Leitungen, dem Entsorgen oder Arbeiten an der Anlage kann dies schneller passieren, als man denkt.
Die Gefahren von austretendem Kältemittel
Der Austritt ist nicht nur hochgradig umweltgefährdend, sondern stellt im Extremfall eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Aus diesem Grund ist die fachgerechte Installation einer Split-Anlage durch einen Fachbetrieb essenziell und gesetzlich vorgeschrieben. Beim Kauf einer Klimaanlage finden sich in der Beschreibung Hinweise zur Energieeffizienzklasse sowie dem Stromverbrauch. Wer also Wert auf ein möglichst umweltverträgliches Gerät legt, sollte verschiedene Modelle vergleichen und die Benutzung auf kürzere Zeiträume während des Tages beschränken.
Fazit: Vergleichen lohnt sich
Beim Klimaanlagen-Test werden praktische, ökonomische und ökologische Aspekte berücksichtigt – welches Gewicht die jeweiligen Kriterien haben, ist eine individuelle Entscheidung. Feststeht aber, dass Split-Anlagen ihren mobilen Alternativen in vielerlei Hinsicht überlegen sind – mehr Effizienz, eine höhere Leistung und ein geringerer Geräuschpegel sprechen für sich. Ob damit die hohen Anschaffungskosten und vergleichsweise komplexe Installation gerechtfertigt werden, hängt von der Häufigkeit des Einsatzes ab. Denn wer die Klimatisierung nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt, findet mit den Monoblöcken eine günstige und schnelle Lösung. In beiden Fällen verfügen moderne Geräte über eine gute Ökobilanz, stellen bei fachgerechter Installation kein Gesundheitsrisiko dar und vereinen die kühle Raumluft mit einem reinen Umweltgewissen.