Muttermale auf der Haut – welche Gefahr sich hinter den schwarzen Punkten verbirgt und wie man sie behandelt
Nach einem mehrtägigen Strandurlaub kehren wir vollends erholt und putzmunter in den Alltag zurück. Beim Blick in den Spiegel sehen wir nicht nur ein braunes Abbild unserer Person, sondern auch eine Vielzahl schwarzer Punkte, deren Dasein wir uns nicht erklären können. Mit zunehmender Betrachtung der Muttermale kommt häufig die Frage auf, ob sie gefährlich sind. Im Zuge dessen klären wir zunächst über die Entstehung von Muttermalen auf. Im Anschluss daran, erläutern wir die Ausprägungen des schwarzen Punkts und präsentieren einige Behandlungsmethoden zur Entfernung des Muttermals. Zu guter Letzt zeigen wir auf, welche Kostenübernahme seitens der Krankenkasse erwartet werden kann.
Entstehung von Muttermalen
Muttermale entspringen dem Ursprung gutartiger Wucherungen bestimmter Hautzellen. Dabei nehmen sie die unterschiedlichsten Farben sowie Formen an und können sich rasant am ganzen Körper verteilen. Auch wenn es sich bei Muttermalen um gutartige Wucherungen handelt, existieren jene, die die Entwicklung von Hautkrebs zur Folge haben. Die Entstehung eines Muttermals ist auf die Ansammlung zahlreicher pigmentbildender Zellen, sogenannter Melanozyten zurückzuführen. Eben diese Ansammlung ist Grund dafür, dass Muttermale eine braune bis schwarze Farbe annehmen. Bei der Frage, wie die Muttermale auf unseren Körper geraten, sind zwei Ausgangssituationen denkbar.
Ihre Entstehung hat unterschiedliche Ursachen
Zum einen können sie bei Geburt entstanden sein. Andererseits kann sich ihre Entstehung erst im Laufe des Lebens abzeichnen. Folgt man der genetischen Veranlagung sind insbesondere Personen mit sehr heller Haut von der Bildung zahlreicher Muttermale betroffen. Neben der genetischen Veranlagung spielt auch die Anzahl der Sonnenstunden ohne entsprechenden Schutz eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wird die Bildung von Leberflecken auch durch hormonellen Veränderungen, wie sie in der Schwangerschaft oder der Pubertät der Fall sind, hervorgerufen. Hierbei kann es durchaus passieren, dass sich anfänglich gutartige Leberflecke zu bösartigen Wucherungen entwickeln. Daher ist es umso wichtiger, dass die dunklen Flecken regelmäßig kontrolliert werden.
Ausprägungen der schwarzen Punkte
Als äußerst gefährlich sind jene Muttermale anzusehen, die Veränderungen in ihrer Größe, Form oder Farbe aufweisen. Im Fachjargon werden derartige Ausprägungen als dysplastischer Nävus bezeichnet. In dem Fall vermehren sich atypische Zellen, die in Einzelfällen auch eine Vorstufe von Hautkrebs darstellen. Einer sehr großen Erkrankungsgefahr sind Menschen ausgesetzt, die mehr als 40 Muttermale besitzen oder deren Muttermale unregelmäßig geformt sind. Menschen, die sich durch diese Anzeichen charakterisieren lassen, sind mit einem bis zu 15-fachen erhöhten Hautkrebsrisiko gekennzeichnet.
Neben ihrem hohen Krankheitsrisiko treten die Leberflecke in den unterschiedlichsten Formen auf und können ungeahnte Beschwerden verursachen, wie zum Beispiel:
- Jucken
- Bluten
Blutende Muttermale können bösartige Tumore auslösen
Ein blutendes Muttermal spricht häufig für eine äußerliche Einwirkung auf den Körper, wie es beispielsweise durch rasieren zustande kommt. Danach verläuft der Heilungsprozess wie bei jeder anderen Wunde auch. Dennoch kann der gegenteilige Fall eintreffen, dass das blutende Muttermal antiproportional zur bestehenden Wunde wirkt.
Fängt das Muttermal ohne jeglichen, vorausgehenden Juckreiz an zu bluten, muss von der eventuellen Entstehung eines bösartigen Tumors ausgegangen werden. Stellt sich im Anschluss heraus, dass sich das betreffende Muttermal in seiner Form und Farbe verändert hat und Schmerzen sowie brennende Erscheinungen auslöst, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Jucken als Anzeichen für den schwarzen Hautkrebs
Geht von dem betreffenden Muttermal ein unerträglicher Juckreiz aus, ist das ein erstes Warnsignal für den schwarzen Hautkrebs. Das Jucken eines Muttermals ist auf die starke Sonneneinstrahlung bzw. dem häufigen Besuch von Solarien zurückzuführen. Ebenso gehören ein anfälliges Immunsystem, familiäre Vorbelastungen und Krebserkrankungen zu den Auslösern von Hautkrebs.
ABCDE-Regel bringt erste Gewissheit
Wer sich einen ersten Eindruck von der Gefahr seiner Muttermale verschaffen möchte, der kann sie gemäß der ABCDE-Regel unter die Lupe nehmen:
- A: Assymmetrie – hierbei geht es um die Überprüfung der Form eines Muttermals. Besonders auffällig sind Muttermale, die nicht gleichmäßig rund oder oval sind.
- B: Begrenzung – es sollte eine scharfe Begrenzung des Muttermals vorliegen. Bei Verwaschenheit ist Vorsicht geboten.
- C: Color – erkennt man mehrere Farbtöne in dem Muttermal, ist eine Kontrolle durch den Hautarzt kaum abzuwenden.
- D: Durchmesser – geht die Größe der Muttermale über fünf Millimeter hinaus, müsse sie beobachtet werden.
- E: Entwicklung – Stellt man Entwicklungen in der Assymetrie, Color, Begrenzung und dem Durchmesser fest, sollten die Muttermale stets beobachtet werden.
Hautkrebs-Screening zur Feststellung des Hautkrebsrisikos
Ist der Körper mit mehr als 40 Muttermalen übersät oder weisen die Flecke eine ungewöhnliche Form auf, sollte der Arzt regelmäßig aufgesucht werden. Im Zuge des Hautkrebs-Screening wird der gesamte Körper nach Muttermalen abgesucht und auf gefährliche Flecken untersucht. Weiterhin lässt sich mit Fotoaufnahmen die Beschaffenheit der Muttermale festhalten, sodass beim nächsten Kontrolltermin etwaige Veränderungen festgestellt werden können. Jedoch lässt sich die Bösartigkeit eines Flecks nur durch die die Untersuchung des entfernten Gewebes diagnostizieren.
Behandlungsmethoden zur Entfernung eines Muttermals
Ob das betreffende Muttermal entfernt werden soll oder nicht, liegt im Verantwortungsbereich des behandelnden Dermatologen. Bei der Entscheidungsfindung steht für den Mediziner in erste Linie das Risiko (Risikolebensversicherung im Test) zur Hautkrebsbildung im Vordergrund. Weist das untersuchte Muttermal Anzeichen von Hautkrebs auf, wird zu einer chirurgischen Entfernung geraten. Diese kann auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen:
Muttermal ausstanzen oder ausschneiden
Weisen kleinere Muttermale krebserregende Anzeichen auf, werden sie in der Regel unter örtlicher Betäubung herausgestanzt. Im Gegensatz dazu, kommt bei größeren Muttermalen das Skalpell zur Anwendung kommen. Nach Entfernung des Muttermals wird die Wunde zugenäht. Anschließend wird die herausgeschnittene Gewebeprobe im Labor auf Hautkrebs untersucht. Patienten, die sich einen solchen Eingriff unterziehen, müssen zwei Wochen auf sportliche Aktivitäten verzichten.
Muttermal abschaben
Während größere Muttermale mit einem Skalpell entfernt werden müssen, findet die Entfernung kleinerer Flecken mithilfe des Abschabens statt. Diese Technik kommt sowohl bei der Krebsvorsorge, als auch bei kosmetischen Gründen zur Anwendung. Hierbei wird das Muttermal unter örtlicher Betäubung mit einem löffelähnlichem Instrument abgeschabt. Während des Abschabens verletzt der Dermatologe die obere Hautschicht, um die Narbenbildung und Wundflächen so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus kann das Muttermal auch mithilfe der Shave-Abtragung unter Einsatz eines Skalpells entfernt werden. Dadurch wird den Leberflecken eine blassere Farbe verliehen bzw. sie sind vollständig entfernt.
Muttermal lasern
In der Regel werden nur gutartige Leberflecken mithilfe des Lasers entfernt. Erhärtet sich auch nur der geringste Verdacht auf Krebs, kommt lediglich ein operativer Eingriff per Abschaben oder Ausschneiden infrage. Empfindet man ein Muttermal als störend kann der Dermatologie die Anwendung des Muttermal-Lasern anordnen. Dabei wird das betreffende Muttermal örtlich betäubt. Nach örtlicher Betäubung wird der Laser auf die betreffende Stelle gerichtet und dringt in die Haut ein. Jedoch bleibt dieser Eingriff nicht frei von anschließenden Krankheitserscheinungen. Beispielsweise führt die Laserbehandlung eine Entzündung der betroffenen Stelle herbei, die mit einer Salbe behandelt werden kann. Zudem kann der Lasereingriff auch eine dauerhafte Nervenschädigung verursachen.
Was zahlt die Krankenversicherung?
Bezüglich der Hautkrebsvorsorge wird gesetzlich Versicherten ab dem 35. Lebensjahr, das Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre erstattet. Im Gegensatz dazu erhalten Versicherungsnehmer der privaten Krankenversicherung (Private Krankenversicherung im Test) diese Versicherungsleistung kostenfrei. Gesetzlich Versicherte unter 35 Jahren müssen das Hautkrebs-Screening aus eigener Tasche zahlen. Je nach Praxis wird eine Eigenleistung zwischen 30 und 50 Euro fällig. Besteht der Verdacht eines bösartigen Muttermals übernimmt die Krankenkasse (Gesetzliche Krankenversicherung im Test) , sämtliche Kosten, die mit der Entfernung in Verbindung stehen. Im Gegensatz dazu müssen Patienten kosmetische Entfernungen von Muttermalen selbst zahlen. Hierbei entsteht dem Patienten je nach Praxis ein Kostenaufwand zwischen 20 und 60 Euro pro Muttermal.
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Fazit
Unabhängig davon wie wohltuend die Sonne ist, sollte ihre Strahlenzufuhr in Maßen und mit ausreichend Sonnenschutz genossen werden. Ansonsten setzen wir uns der Gefahr einer übermäßigen Anhäufung von Muttermalen auf unseren Körper aus. Je nach Ausprägungsform der Leberflecke muss eine operative Entfernung in die Wege geleitet werden, um dem Hautkrebsrisiko zu entkommen.