Zusatzversicherungen – welche sind sinnvoll und welche nicht?

Eine zuvorkommende Behandlung seitens Arzthelferinnen und Arzt erfahren – welcher Kassenpatient träumt nicht davon? Dieser VIP-Status wird ihnen mit dem Abschluss von Zusatzversicherungen ermöglicht. Welche Zusatzversicherungen wirklich sinnvoll sind und welchen eher weniger Beachtung geschenkt werden sollte, klären wir im Einzelnen.

Zusatzversicherungen boomen das Versicherungsgeschäft

Dass Kassenpatienten jedes Jahr mit Leistungskürzungen im Gesundheitssystem rechnen müssen, ist kein Geheimnis mehr. Umso mehr rückt die Tatsache in den Vordergrund, sich mit Zusatzversicherungen einen ausreichenden Versicherungsschutz zu schaffen. Genau dieses Anliegen haben zahlreiche Versicherungsnehmer in die Tat umgesetzt. Dem Verband der privaten Krankenversicherung (Private Krankenversicherung im Test) zufolge, wurden 23 Millionen Krankenzusatzversicherungen abgeschlossen. Ausgehend von der Versicherungsart wird vor allem eine stationäre Zusatzversicherung in Erwägung gezogen. Mit ihr wird Kassenpatienten der Status „Privatpatient“ verliehen, sodass ihnen eine Behandlung durch einen leitenden Krankenhausarzt zusteht. Im Gegensatz gelangen 24,3 Millionen Versicherungsnehmer in den Besitz einer Auslandskrankenversicherung.

Sinnvolle Zusatzversicherungen für Kassenpatienten

Damit im Krankheitsfall auf keinerlei Leistungen und Extras verzichtet werden muss, kann der Abschluss folgender Zusatzversicherungen sehr sinnvoll sein:

Krankenzusatzversicherung

Wie bereits erwähnt, erweist sich die Krankenzusatzversicherung (Krankenzusatzversicherung im Test) als sinnvoll, vor allem wenn man im Krankenhaus dieselben Leistungen, wie ein Privatpatient genießen will. Mit ihr hat der Versicherungsnehmer das Recht, von einem Arzt in leitender Position behandelt zu werden. Hinzu kommt, dass er zusätzliche Leistungen, wie das Einbettzimmer oder Zimmer mit eigenem WC in Anspruch nehmen kann. Neben der Art der Unterbringung, gewährt diese Police gänzliche Freiheit, was die Auswahl des Arztes oder des Krankenhauses anbelangt.

Krankentagegeldversicherung

Das Krankentagegeld birgt den Vorteil, dass die entstehenden Einkommensausfälle aufgefangen werden. Somit haben Versicherte die Möglichkeit, ihr gesetzliches Krankengeld von 67 Prozent des Gehalts zu erhöhen. Insbesondere für Selbständige und Arbeitnehmer mit einem höheren Einkommen ist diese Absicherung sinnvoll, da das Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung (Gesetzliche Krankenversicherung im Test) bei maximal 2.534 Euro liegt. Eine Krankentagegeldversicherung schließt somit eventuelle finanzielle Lücken.

Auslandskrankenversicherung

Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung (Auslandskrankenversicherung im Test) ist sehr wichtig – auch dann wenn nur Länder der europäischen Union bereist werden. Ihr Versicherungsschutz erstreckt sich auf die Kostenübernahme von Behandlungen und medizinisch notwendiger Rücktransporte. Eben diese Kosten werden seitens der gesetzlichen Krankenversicherung nur zum Teil oder gar nicht erstattet.

Zahnzusatzversicherung

Sehr beliebt und empfehlenswert schützt diese Police vor eventuellen hohen Kosten für Zahnersatz. Ferner erhält der Versicherungsnehmer dadurch ein Anrecht auf exklusive Zahnversorgung (Zahnzusatzversicherung im Test).
Gerade wenn es um die Zahnbehandlung geht, sträubt sich die gesetzliche Krankenversicherung vor der Kostenübernahme. Im Regelfall gewährt sie einen Festzuschuss, der einen prozentualen Anteil von den Kosten der Regelversorgung ausmacht. Wer weitaus mehr von der Zahnbehandlung erwartet, muss folglich tiefer ins Portemonnaie greifen. Genau hier kann die Zahnzusatzversicherung Abhilfe schaffen. Sie übernimmt teure Zahnbehandlungen wie die Kosten der Prophylaxe.

Pflegezusatzversicherung

Wer sich einzig und allein auf die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung (Pflegeversicherung im Test) verlässt, erlebt im Nachhinein sein böses Erwachen. Denn diese ist im Stande, nur einen Teil der entstandenen Kosten für häusliche Pflege und Unterbringung in einer Pflegeinrichtung zu übernehmen. Damit den Kinder oder dem Sozialamt die Last nicht aufgebürdet wird, kann mit dem Abschluss einer Pflegezusatzversicherung präventiv gehandelt werden.

Verschiedene Arten von Pflegeversicherungen

Hierbei unterscheidet man zwei Arten: Pflegetagegeldversicherung und Pflegekostenversicherung.
Während die Pflegetagegeldversicherung einen täglichen Pflegebetrag pro Versicherte bereitstellt, erhalten Versicherte bei der Pflegekostenversicherung einen Zuschuss zur Pflege.

Weniger zu empfehlende Zusatzversicherungen

Versicherungen, die auf den ersten Blick interessant und wichtig erscheinen, aber weniger sinnvoll sind:

Brillenversicherung

Versicherungen, die sich einzig auf den Brillenschutz konzentrieren, lassen sich kaum finden. Häufig werden diese Absicherungen mit anderen Policen wie einer Auslandskrankenversicherung angeboten. Jedoch entpuppen sich diese Versicherungen als reinste Geldquelle für Versicherer, da die Summe der monatlichen Versicherungsbeiträge sehr viel höher ausfällt, als der Aufwand für eine neue Brille.

Versicherung für Igel-Leistungen

Individuelle Gesundheitsleistungen gehören zu denjenigen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Vielmehr wird der Patient zur Zahlung dieser Versicherungsleistungen herangezogen. In dem Fall erstattet eine Versicherung für Igel-Leistungen die entstehenden Behandlungskosten. Diese Art der Absicherung eignet sich lediglich für diejenigen, die von den Vorsorgeuntersuchungen und den Igel-Untersuchungen Gebrauch machen.

Tipps für den Abschluss einer Zusatzversicherung

Fazit

Interessiert man sich für den Abschluss einer Zusatzversicherung, ist in jedem Fall darauf zu achten, dass Preise sowie Versicherungsleistungen genauestens unter die Lupe genommen werden. Daneben sollten Vergleichsangebote eingeholt werden, die den eigenen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Denn nur so kann der Versicherungsnehmer gewiss sein, unter der Vielzahl an Angeboten, das passende zu finden.